Wenn Sie die größten Städte Lettlands bereits besucht haben, sind kleinere Städte und Dörfer dran, die zahlreiche Überraschungen und verborgene Schätzen verstecken!
Wenn man Lettland bereisen möchte, werden oft die bekanntesten Sehenswürdigkeiten und Städte besichtigt, aber auch in kleinen Städten und Dörfern Lettlands sind oft verschiedene „Perlen“ zu finden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über interessante und sehenswerte Dörfer und Kleinstädte in Lettland, die Sie bereits jetzt besuchen sollten!
Ērgļi
Ērgļi ist eine Ortschaft in Vidzeme, Region Madona, die sich durch eine wunderschöne, hügelreiche Landschaft auszeichnet. Ērgļi hat in den letzten Jahren besondere Aufmerksamkeit erregt, als der verwüstete Bahnhof Ērgļi zu einem Ort geworden ist, an dem sich Menschen, Kultur und Umwelt begegnen. Das 1937 erbaute Gebäude ist wiedergeboren und hat sich zu einem Treffpunkt der Menschen und einem Touristenzentrum entwickelt.
"Stacija" (Der Bahnhof) bietet Ausflüge zu verschiedenen Themen an, die nach vier Grundelementen – Erde, Luft, Feuer, Wasser – benannt sind. Es werden Ausflüge angeboten, in denen man über die Geschichte des Bahnhofsgeländes, die umliegende Kraft der Natur und Gewässer erfahren, sowie aktive Wanderungen unternehmen kann, wobei eine entsprechende Streckenlänge von 5, 10, 15 oder 20 Kilometer zu wählen ist.
In der Sommersaison wird im Bahnhof Ērgļi ein Pop-Up-Restaurant eröffnet, das einen Genuss für die Geschmacksknospen bietet. Hier finden auch verschiedene Verkostungen lokaler Produkte statt, wobei man neue Geschmacksrichtungen kennenlernen kann. Im Winter kann man auf Hügeln, durch Sümpfe, Gewässer, Wälder und Wiesen in der Gegend von Ērgļi Skilaufen.
Wenn Sie den Zauber von Ērgļi etwas länger genießen möchten, können Sie im luxuriösen Glamping Ragnar Glamp übernachten und Natur, Ruhe und Köstlichkeiten lokaler Hersteller genießen.
Kandava
Kandava ist eine Stadt an den Ufern des alten Urstromtals des Flusses Abava mitten in Kurland und hat eine der schönsten Altstädte, die mit ihrer alten Architektur, gepflasterten Straßen, hügeligem Gelände und wunderbaren Aussichten beeindruckt. Eine besondere Sehenswürdigkeit in Kandava ist die an einem steilen Hang erbaute Straße Lielā iela (Große Straße), die mit einem Kopfsteinpflasterbelag und alten hellen Gebäuden perfekt ergänzt wird. Wir empfehlen auch einen Spaziergang entlang der Promenade von Kandava.
Kandava zeichnet sich auch durch seine Vielfalt der Natur und atemberaubenden Aussichten aus – das Abava-Tal ist ein besonders geschütztes kulturhistorisches Gebiet, in dem man sowohl Gesteinsaufschlüsse als auch Höhlen, Quellen und Wasserfälle finden kann. Im Naturpark „Abavas senleja“ (Urstromtal Abava) wurden mehrere Wanderwege errichtet, die auf der Website des Abava-Urstromtals zu finden sind.
Aktive Erholungssuchende und Adrenalin-Junkies werden sich jedoch an einem Besuch der Kartbahn Kandava erfreuen. Die Kartbahn wurde 1972 erbaut, 2008 renoviert und ist heute eine moderne Bahn, die hohen Standards entspricht und sich für Kart-Profis, zukünftige Sportler und alle Interessierten eignet.
Ķemeri
Ķemeri ist ein Teil der Stadt Jūrmala und liegt zwischen Seen und Sümpfen, die reich an Schwefelquellen sind. Aufgrund dieser Heilquellen wurde Ķemeri im 19. und 20. Jahrhundert zu einem populären Kurort und Touristenziel.
Das Hotel Ķemeri wurde einst auch als „weißes Schloss“ oder „weißes Schiff“ genannt. Es war eines der großartigsten und modernsten Hotels im Baltikum, das medizinische Dienstleistungen anbot und einen großen Zustrom von Touristen hatte. Später wurde hier das Sanatorium Ķemeri errichtet, das zurzeit saniert wird und auf seine Wiedergeburt wartet.
Das Hotel Ķemeri verfügt über einen eigenen schönen Park, der sich durch symmetrische Rasenflächen, Blumenpflanzungen, Wege und Brücken auszeichnet. In der Vergangenheit, zu Zeiten des Sanatoriums Ķemeri, galten Spaziergänge in diesem Landschaftspark als eine der Voraussetzungen für die Genesung der Patienten. 2021 wurden Umbau- und Renovierungsarbeiten im Ķemeri-Park abgeschlossen und nun drängen Gäste aus nah und fern, den historischen Kurort-Park, die romantische „Liebesinsel“ und den Pavillon der Schwefelquelle in Ķemeri zu besichtigen.
Wenn Sie einen längeren Spaziergang unternehmen möchten, empfehlen wir Ihnen den Wanderweg der Grünen Düne (Zaļā kāpa), der auch für Radfahrer geeignet ist.
Aknīste
Kulturhistorisch gehört die Region Aknīste dem Gebiet Sēlija (Selonia, Selenland). Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Aknīste ist das Herrenhaus Garßen (lettisch: Gārsene) – es wurde zwischen 1856 und 1860 im neugotischen Stil erbaut. Das Herrenhaus kann man sowohl individuell als auch in Gruppen, sowie mit einem Fremdenführer besichtigen. Es gibt auch Wanderwege in der Nähe des Herrenhauses Garßen. Die Wanderwege durch das malerische Tal werden Jung und Alt ansprechen – Flussschleifen, Brücken, Picknickplätze, Pavillons und andere Objekte machen die Wanderung interessant und spannend. Weitere Informationen über den Tourismus in der Region Aknīste finden Sie hier.
Rauna
Foto: Sandris Kuzmickis
Vom 14. bis 16. Jahrhundert war Ronneburg (Burg Rauna) eine der Residenzen des Erzbischofs von Riga und eines der wichtigsten Machtzentren im mittelalterlichen Livland und die Ortschaft hatte möglicherweise sogar das Stadtrecht. Von dieser Zeit zeugt auch die Ruine der Ronneburg – im Zentrum der Stadt. Auf einem Hügel steht der Turm der alten Burg, den man immer noch besteigen und Rauna von oben anschauen kann. Auf dem Gelände des Burgparks Rauna wurde auch ein interaktiver Naturpfad errichtet, wo man individuell oder zusammen mit der Familie nicht nur die Wunder der Natur und der Geschichte genießen, sondern auch sich bei der Entdeckung dieser Wunder beteiligen kann.
Nicht weit von der Ronneburg befindet sich die Rauna-Mühle, aber auf dem Weg zur Mühle empfehlen wir auf jeden Fall, das historische Zentrum von Rauna zu besuchen! Die Gebäude im Zentrum von Rauna haben einen historischen Hauch. Sie haben inzwischen in diesem Ort vielfältige Funktionen gehabt.
Unweit von Rauna befindet sich ein Tuffstein, genannt Raunas Staburags. Es ist ein einzigartiges Naturobjekt, das nach der Eiszeit entstanden ist – ein von Wasserquellen geschaffener Aufschluss von Süßwasserkalkstein und das einzige Naturdenkmal dieser Art in Lettland.
Dundaga
Dieser Ort ist hauptsächlich durch das Schloss Dondangen (lettisch: Dundaga) bekannt, das als größtes in Nordkurland gilt und gut erhalten ist. Es gibt auch viele Legenden, die mit dem Schloss verbunden sind, darunter die Legende über die Grüne Dame. Es ist auch möglich, im Schloss Dondangen zu übernachten!
In der Region Dundaga erstreckt sich der im Jahr 2000 gegründete Nationalpark Slītere. In Bezug auf die Vielfalt der Natur ist der Nationalpark Slītere eines der reichsten Gebiete an der Ostseeküste. Das milde Klima Nordkurlands ist der Grund für die große Vielfalt an Pflanzenarten (ca. 860 Arten). Es gibt hier auch viele seltene Pflanzen in Lettland (z. B. Gemeine Eibe und Gemeiner Efeu). Auf dem Gelände des Nationalparks Slītere kommen alle 23 Arten von Waldwachstum, die in Lettland zu finden sind, sowie alle 3 Arten von Mooren und ihre Übergangsformen vor. Weitere Informationen zum Tourismus in Dundaga finden Sie hier.
Zvejniekciems
Foto: Laura Cielēna
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich an der Ostseeküste im Gebiet Skulte ein kleines Dorf, das von Fischern bewohnt wurde. Der Name „Zvejniekciems“ („Fischerdorf“) leitet sich von der Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ab – hauptsächlich lebten hier Fischer. Heute wird in Zvejniekciems der Hafen Skulte betrieben, der auch heute noch aktiv ist. Zwischen dem Hafen Skulte und dem Strand von Saulkrasti liegt der steinige Strand von Zvejniekciems, der an sich selbst schon eine großartige Wanderroute am Meer entlang ist.
In Zvejniekciems kann man eine Fahrt mit einer Yacht oder einem Boot auf dem Meer unternehmen und nicht nur den Hafen Skulte, sondern auch Zvejniekciems vom Meer aus ansehen. Es ist eine wunderbare Idee, den Sonnenuntergang auf einem Segelboot zu genießen. Boote werden im Yachthafen von Zvejniekciems ausgeliehen.
Schöne Aussichten bieten sich in Zvejniekciems, an der Nordmole des Hafens Skulte. Die Nordmole des Hafens Skulte wurde 1937–1939 erbaut und wurde bis heute mehrfach umgebaut. Es ist ein wunderbarer Ort, um den Sonnenuntergang und das Vergnügen eines Spaziergangs zu genießen. Die Mole ragt ca. einen halben Kilometer lang in die Rigaer Bucht hinaus. Weitere Informationen über Tourismus in Zvejniekciems finden Sie hier.
Jedes kleine Dorf in Lettland hütet sein Geheimnis – die heutigen Kleinstädte haben eine lange Geschichte und waren vielleicht einst dicht besiedelte Gebiete, die nicht nur lokal, sondern auch international wichtig waren. Genießen Sie Lettland erneut und entdecken Sie den Charme der kleinen Städte und Dörfer!