Das Rathaus von Bauska ist im 17. Jahrhundert gebaut, bis zum Jahr 1740 war es eines der grössten im Herzogtum Kurland (lettisch: Kurzeme) und Semgallen (lettisch: Zemgale) und eines der grössten in Lettland.
Im Jahr 1609 wurde der Stadt Bauska ihr eigener Siegel zugeteilt und dieses wird auch als Jahr angesehen, als die Stadt ihre Rechte bekam. Im Jahr 1615 räumte der Herzog Kurlands Friedrich Bauska das Sonderrecht ein, ein Rathaus zu bauen. Im Zentrum des Marktplatzes befand sich schon ein im 16. Jahrhundert aufgebautes einstöckiges Rathaus, das jetzt vergrössert und erhöht wurde. Nach einem Jahr war das neue Haus für den Rat fertig.
Das war ein zweistöckiges Mauerwerk mit einer Arkade in dem verlängerten östlichen Teil und mit einem in der Fachwerk-Konstruktion gebauten Turm mit einer Kuppel und Spitze. Die Fassaden waren prunklos dekoriert, nur mit Wendeln im unteren Teil von dreieckigen Giebeln und Mauerwerk in Rustika in den Ecken. Im 17. Jahrhundert war das Rathaus von Bauska das grösste in Kurland.
Im Ratskeller lagerte man Wein, im ersten Stock befand sich die Wohnung des Rathaus-Dieners und die Waage der Stadt, im zweiten Stock – der Sitzungsraum des Rates und die Arbeitsräume des Magistrats. Die Turmglocke informierte die Stadt über wichtige Ereignisse. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte der Rat Bauska zu wenig Geld für die Renovierung des Rathauses, deshalb wurde im Jahr 1852 der alte, beschädigte Turm abgerissen, im Jahr 1871 wurde auch der zweite Stock des Hauses abgebaut. Der restliche Teil wurde umgebaut und an die Geschäfte vermietet.
In so einem bescheidenen Aussehen ist das Rathaus bis heute erhalten. Der Stadtrat von Bauska hat damit begonnen, das Projekt zu realisieren, im Resultat dessen bis zum Jahr 2012 das Rathaus erneuert wird. Nach dem Wiederaufbau wird man die Möglichkeit haben, das Tourismus-Produkt „Wiege und messe in Bauska” zu genießen. Zur Zeit befindet sich im Haus das Tourismus- und Informationszentrum von Bauska.
