Das Schloss Šlokenbeka ist eines der seltenen Beispiele eines mittelalterlichen Landgutes mit Befestigungsanlagen, es ist auch das einzige in Lettland, das erhalten geblieben ist.
Das Schloss Šlokenbeka befindet sich in Milzkalne am Ufer des Flusses Slocene, in einer Entfernung von 5 km von Tukums. Darin sind das Straßenmuseum Lettlands, das Kulturzentrum und ein Hotel eingerichtet.
Das Straßenmuseum Lettlands
Die Exponate des Museums erzählen über die Geschichte des Straßenbaus und der Straßenbautechnik unseres Landes. In Bezug auf die Vielfalt der Exponate ist es eines der reichsten Straßen-Museen nicht nur in Europa, sondern weltweit. Hier kann man erfahren, wie sich die Straße im Laufe von vielen Jahrhunderten von einem Pfad zu einer Autostraße entwickelt hat, welche Beschaffenheit die ersten Wege aus Baustämmen und Steinen hatten und wie die ersten Straßenbauprojekte ausgesehen haben.
Führungen
Das Schloss Šlokenbeka bietet Führungen an:
- Besucher können die Geschichte des Landgutes, seine Besitzer, das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben, sowie die Räumlichkeiten des Schlosses kennenlernen, dessen Schlüssel die Verwalterin des Landgutes nicht aus ihren Händen lässt;
- Eine Führung mit Verkostung "des besonderen Getränkes vom Landgut Šlokenbeka" und anderen Köstlichkeiten des Landgutes, die mehr für erwachsene Besucher geeignet ist;
- Für Schülergruppen werden Führungen mit Spielelementen angeboten.
Verkostungen
In dem 400 Jahre alten Keller des Landgutes Šlokenbeka werden in einem besonderen Ambiente die von verschiedenen kurländischen Winzern gekelterten Weine zur Verkostung angeboten. Im Moment werden Weine der Winzer aus Aizpute, Kuldīga, Durbe und Lauciena angeboten. Das Angebot gilt für maximal 80 Personen pro Verkostung. Nach vorheriger Preisvereinbarung gilt es auch für kleinere Gruppe. Die Führung ist spätestens drei Tage vorher zu buchen.
Hotel
In einem der Flügel des Herrenhauses ist ein Hotel der „economy class“ eingerichtet, wo jedes Hotelzimmer einer der Autostraßen Lettlands gewidmet ist, das bedeutet, dass durch verschiedene Elemente der Dekoration in der Innenausstattung der Zimmer darauf hingewiesen wird. Im Hotel gibt es 15 Zimmer mit 60 Betten.
Die Geschichte vom Landgut Šlokenbeka
Šlokenbeka ist bereits vor dem Jahr 1442 als Landgut vom Vasall des Livonischen Ordens erwähnt worden. In den Schriften wurde das Landgut erstmals 1484 benannt, als im Krieg zwischen der Stadt Riga und den Heeren des Livonischen Ordens die Rigenser die Stadt Tukums niedergebrannt haben. Der Kommandant des Schlosses Tukums hat hier ein Landgut mit Befestigungsanlagen gebaut, in dem sich auch das Herrenhaus befand.
Das Landgut Šlokenbeka wurde mehrmals umgebaut und erweitert. Im 17.- 18.Jahrhundert, als das Landgut seine Bedeutung als Militärstutzpunkt verlor, wurde es immer mehr an das wirtschaftliche Leben angepasst.
Heutzutage sind von der ältesten Bebauung des Landgutes nur die Schießscharten erhalten geblieben.
Im Laufe von 400 Jahren haben im Landgut acht deutsche Barone mit ihren Familien gewirtschaftet, nach der Agrarreform Lettlands im Jahr 1920 wurde es der Oberforstwirtschaft Tukums übergeben, später dem Straßenbauamt. Ende der neunziger Jahre wurden im Landgut die Wiederherstellungsarbeiten begonnen und hierher wurde die einzige Exposition des Straßenmuseum Lettlands verlegt.