Ķemeri ist ein Teil der Stadt Jūrmala, der bereits im 18.Jahrhundert dank der heilenden Eigenschaftender in dieser Umgebung entspringenden schwefelhaltigen Mineralwasserquellen zum Kurort erklärt wurde. Von der ehemaligen Pracht zeugen heute nur noch die Architekturdenkmäler, doch das schwefelhaltige Mineralwasser und der Heilschlamm sind immer noch vorhanden.

Ķemeri befindet sich eine halben Stunde Fahrt von Riga entfernt. Der Ort ist ruhig und still, geeignet für eine angemessene Erholung im Familienkreis.

Besichtigungsobjekte in Ķemeri

Landschaftspark von Ķemeri

Der Park wurde in der Mitte des 19.Jahrhunderts angelegt, mit einem Netz von sich schlängelnden Pfaden und verschiedenen Architekturelementen – Pavillons, Rotonden, Brücken, Kanäle, die mit durch den Park fließenden Fluss Vēršupīte verbunden sind.

Im südöstlichen Teil des Parks befindet sich der Pavillon der Schwefelwasserquelle, gebaut um die Jahrhundertwende des 19.-20.Jahrhunderts.Gleich nebenan findet man auch die Schwefelwasserquelle “Eidechse", die eine der populärsten Mineralquellen in Lettland ist. Das Wasser dieser Quelle ist sowohl innerlich, als auch äußerlich anwendbar. Auf der Liebesinsel im Park befindet sich der Pavillon – eine Rotonde, die im Jahr 1928 im Stil des Klassizismus gebaut wurde, die älteste der Kirchen in Ķemeri (1893)–  die orthodoxe Kirche St. Petrus und Paulus, die im Stil der für Nordrußland typischen Holzkirchen gebaut wurde, Denkmäler für die Gründer des Kurorts Ķemeri und die ersten Ärzte, sowie für die im Ersten und im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten.

Das ehemalige Hotel "Ķemeri"

Das Hotel wurde nach dem Projekt  des herausragenden Architektenost deutscher Abstammung Eižens Laube (1880–1967) gebaut. Stilistisch gesehen ist das Hotel ein ausgeprägtes Beispiel des Neuklassizismus in der lettischen Architektur, und wegen seines weißen, majestätischen Gebäudes wurde es im Volksmunde scherzhaft als Weißes Schiff bezeichnet. Für die Verzierungen am Gebäude wurden viele Elemente der Architektur des Klassizismus verwendet – Säulen, Balustraden, Pilaster und Simse. Die effektive Platzierung in der Landschaft und die monolithe Form verschaffen den Eindruck eines Schlosses.

Ende der 30er Jahre des 20.Jahrhunderts  war das eines der modernsten Hotels in Europa mit mehr als 100 Betten, was dem Kurort ermöglichte, die medizinischen Dienstleistungen nicht nur während der Saison, sondern über das ganze zu erbringen.

In der sowjetischen Zeit wurde im Hotel das Sanatorium „Ķemeri” mit 300 Betten eingerichtet. Das war die Hauptheilanstalt vom Kurort, wo die modernste medizinische Ausrüstung und die neuesten Behandlungsverfahren angewandt wurden.

Momentan kann man das Weiße Schiff nur von außen besichtigen.

Das ehemalige Restaurant "Lustige Mücke"

Befindet sich in der Tūristu-Straße 15. Gebaut im Jahr 1933, der Architekt war F.Skujiņš (1890-1957). Das Gebäude wurde in Kombinationsbauweise gebaut, indem Mauer- und Holzkonstruktionen zusammen verwendet  wurden. Es ist ein ausgeprägtes Beispiel in der Architektur der nationalen Romantik.

Heutzutage ist in dem Gebäude die Verwaltung des Nationalparks Ķemeri untergebracht sowie das Naturkundezentrum "Waldhaus".

Findet beim Besuch vom Naturkundezentrum die Inspiration für eine Reise durch den Nationalpark Ķemeri.

Geschichte vom Kurort Ķemeri

In der Volksheilkunde waren angewandte Schwefelwasserquellen schon in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts und am Anfang des 19.Jahrhunderts bekannt, als die alternden Vertreter der oberen Gesellschaft Kurlands hierher zur Behandlung kamen. Der örtliche Forstaufseher hat die Gäste dann in Empfang genommen. Die chemische Analyse der Mineneralwasser wurde zum ersten Mal im Jahr 1801 in St. Petersburg durchgeführt.

Die erste staatliche Badeanstalt wurde 1838 auf dem staatlichen Gelände errichtet, das der Zar Nikolai I. für den Bau der Mineralwasserheilanstalt bewilligte. Das Jahr gilt auch als Gründungsjahr des Kurortes. Im russischen Imperium war der Kurort recht angesehen und im Jahr 1912 wurde ein direkter Bahnverkehr zwischenĶemeri -Moskau eröffnet.

Während des ersten Weltkrieges wurden in der Gegend von Ķemeri und Tīreļpurvs aktive Kampfhandlungen ausgetragen und der Kurort wurde zerstört. Doch nach dem Krieg wurde Ķemeri bald wieder aufgebaut und im Jahr 1928 erhielt es die Stadtrechte. Ähnlich wie auch Sigulda war Ķemeri ein beliebter Erholungsort der Rigenser.

Der Elektro-Bahnverkehr nach Ķemeri wurde im Oktober 1951 eröffnet. Im Jahr 1959 wurde Ķemeri in die Stadt Jūrmala eingemeindet. In der sowjetischen Zeit wurde der Kurort erweitert und erhielt den Status des All-Union-Kurortes.

In den 1990er Jahren, nach der Veränderung der wirtschaftlichen Lage, begann der Niedergang des Kurortes.

Mehr Information über die Geschichte vom Kurort kannst du im Museum der Geschichte vom Kurort Jūrmala erhalten.

Übersicht

Standort
Ķemeri, Jūrmala
Kategorie
Architektur

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