Die Gründung des Lettischen Kriegsmuseums war ursprünglich mit den Ereignissen des Ersten Weltkrieges in Lettland und mit der Herausbildung der nationalen Militäreinheiten der Lettischen Schützen im Bestand der Kaiserlich Russischen Armee 1915 verbunden. Das Museum wurde im September 1916 als Museum der Lettischen Schützen eröffnet.
In der Zeit des unabhängigen lettischen Staates bis 1940 befand sich das Museum in der Zuständigkeit des Kriegsministeriums. 1919 bezog das Museum den alten Pulverturm der Befestigungsanlagen von Riga. Das Museum hatte Kämpfe des lettischen Volkes um Freiheit und Unabhängigkeit zum Gegenstand, sein Zeil war die Aufforderung zum nationalen Selbstbewusstsein, die Anerziehung der Liebe zum Vaterland.
Im Museum waren ständige Ausstellungen zu den Themen Militärgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, Teilnahme der Letten an der Russischen Revolution von 1905, Ereignisse des Ersten Weltkriegs, Ausrufung des unabhängigen Staates Lettland, Freiheitskämpfe und Aufbau des Staates zu besichtigen.
Das Museum beherbergte reiche Sammlungen von Waffen, Fotografien, Dokumenten, Orden, Uniformen u. a.
1937 begann der Bau eines respektablen Anbaus des Pulverturms. Die Bauarbeiten wurden 1940 beendet. Leider konnte das Museum seine Tätigkeit in den neuen Räumen nicht entfalten, denn am 17. Juni 1940 wurde Lettland von der UdSSR okkupiert. Mit dem Ende der Unabhängigkeit Lettlands wurde auch das Kriegsmuseum geschlossen. Ein Teil der Sammlungen ging unwiederbringlich verloren, restliche Versammlungen wurden anderen Museen und Archiven übergeben.
Seit 1957 befand sich im Gebäude das Revolutionsmuseum der Lettischen SSR, das die lettische Geschichte der 20er Jahre aus der Sicht der sowjetischen Ideologie auslegte. Während seines Bestehens hatte das Museum aber wertvolle Sammlungen gebildet, die das Sowjetsystem charakterisierten. Mit dem Beginn der Wiederherstellung der Unabhägigkeit Lettlands konnte auch das Lettische Kriegsmuseum 1990 wieder eröffnen.
Das Museum hat zum Ziel, die verwickelte militär-politische Geschichte Lettlands der Öffentlichkeit nahezubringen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem 20. Jahrhundert, im Laufe dessen das lettische Volk zweimal seine Unabhängigkeit erkämpfen musste.