Das industrielle Erbe ist ein Teil des lettischen Kulturerbes, das von der Entwicklung industrieller Technologien, Arbeitsmethoden und Änderungen der Arbeitsbedingungen erzählt und hilft, die Entwicklung und Geschichte der Gesellschaft umfassender zu verstehen. Der Tourismus des industriellen Erbes lässt uns alte Industriegebäude, Techniken und die dafür erforderlichen Fertigkeiten kennenlernen. Der Tourismus des industriellen Erbes lässt uns Mühlen, ehemalige Eisenbahnen, Fabriken, Leuchttürme und Wassertürme entdecken.
Alle Objekte des industriellen Erbes in Lettland und Estland können auf der Karte der Objekte des industriellen Erbes eingesehen werden! Planen Sie diese Orte unbedingt in Ihre Reiseroute ein und lernen Sie das kulturelle Erbe Lettlands kennen! Machen Sie ein schönes Foto an einer Mühle, besuchen Sie eine alte Eisenbahn oder besteigen Sie einen Wasserturm!
Hier sind einige der Stätten aufgeführt, die zum Industrieerbe gehören:
Turm des industriellen Erbes in Kuldīga (Nadelfabrik)
In der schönen Altstadt von Kuldīga an der Fußgängerzone, befinden sich die Gebäude der ehemaligen Nadelfabrik. Sie wurde 1854 erbaut und war die einzige Nadelfabrik im gesamten Russischen Reich.
Damals hieß die Fabrik „Meteor". Die Nadelfabrik wurde bis 1910 betrieben, danach wurde die Fabrik in andere Räumlichkeiten in Kuldīga verlegt. Im ursprünglichen Gebäude wurde das Stadtkrankenhaus errichtet. Daher sind von der Nadelfabrik selbst nur noch wenige Fragmente der Mauern als Beweis übrig geblieben. Der Rest ist bei der Anpassung und Rekonstruktion des Gebäudes verloren gegangen. Im Turm befindet sich heute das Nadelmuseum, das auf vier Etagen den Einfluss der Nadel auf die menschliche Entwicklung zeigt: in Medizin, Geographie und Bekleidungsindustrie.
Küstenfreilichtmuseum Ventspils
Mazbānītis ist die einzige historisch erhaltene 600-mm-Schmalspurbahn im Baltikum als ein kulturhistorisches Objekt und einzigartig sowohl als militärisches als auch industrielles Erbe. Es ist für Touristen als ein historisches Fahrzeug attraktiv sowie mit seiner kulturhistorischen Umgebung und den hier organisierten Unterhaltungsveranstaltungen interessant.
Die Schmalspurbahn-Ausstellung im Küstenfreilichtmuseums wurde seit 1963 entwickelt. Außerdem erwarb das Museum entsprechend der Spurweite von 600 mm eine Dampflokomotive, Personenwagen und einen Postwagen.
Kinomuseum Ķeipene
Ķeipene wird als die Hauptstadt der lettischen Kinogeschichte bezeichnet. Der Bahnhof Ķeipene wurde 1937 eröffnet. Es gab dort drei Gleisspuren und eine Sackgasse. Das heutige Bahnhofsgebäude wurde 1950 erbaut. Einige Jahre, bevor der Zugverkehr in Richtung Ērgļi abgestellt wurde, wurde der Bahnhof zu einer Station umgestaltet und die nebenliegenden Gleisspuren wurden abgerissen. Die Haltestelle wurde mit der Stilllegung der Eisenbahnstrecke im Jahr 2009 geschlossen.
Jetzt wurde hier die weltweit einzige öffentliche Ausstellung eingerichtet, die dem hervorragenden Regisseur Sergei Eisenstein gewidmet ist. Während des Filmfestivals Arsenals im Jahr 2000 wurden in der Nähe des Kommunikationszentrums S. Eisenstein in Ķeipene ein Landleuchtturm mit einem Flugfeuer und 66 Briefkästen für Weltkinopioniere sowie ein fünf Meter hoher Tisch mit zwei Stühlen für Kino-Koryphäen gebaut. In dem Ausstellungsraum, der dem Filmregisseur gewidmet ist, befindet sich auch ein Retro-Telefon mit einer seltenen Möglichkeit, die Filmstars „anzurufen".
Lettisches Eisenbahnmuseum
Das Museum ist ein einzigartiges Zeugnis der Geschichte der Eisenbahn und ihrer Entwicklung in Lettland. In der Außenausstellung auf vier Gleisen stehen Lokomotiven, Waggons und Gleisbaugeräte aus unterschiedlichen Zeiten nebeneinander. Im Museum kann man das Eisenbahn-Modell betrachten. Die Ausstellung ist ein Erlebnis für die ganze Familie, wo Sie die besondere Stimmung der Eisenbahnzeit spüren und sich wie ein Bahnhofswärter oder Lokführer fühlen können.
Die Sammlung des Museums umfasst Fotografien, Dokumente, Karten, Zugfahrpläne, Uniformen, Gegenstände der Bahnhofsausstattung, die über die Geschichte der lettischen Eisenbahn erzählen. Ein Teil der Sammlung ist im digitalen Katalog des Museums https://www.railwaymuseum.lv/lv/collection-online.
Torfmuseum-Eisenbahn Baloži
Baloži, die ehemalige Arbeiterstadt der Torffabriken, liegt in der Nähe von Riga, das sich zu einem der attraktivsten Schlafplätze in Riga entwickelt hat. Inmitten des weiten Torfmoores Medema zwischen den Sanddünen wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die Torffabrik „Baloži“ gegründet.
Heute ist die Torfmuseum-Eisenbahn Baloži eine von Enthusiasten gepflegte Schmalspurbahn mit 2,5 Kilometern der ehemaligen Eisenbahnstrecke. Seit 2013 wird die Bahn saniert und 2018 wurden die ersten regelmäßigen Ausflüge auf der sanierten 1,1 km langen Bahnstrecke gestartet. Die Eisenbahnsammlung umfasst mehrere seltene und einzigartige Lokomotiven und Waggons, wie zum Beispiel einen authentischen Torfbahn-Kantinenwagen.
Energiemuseum
Foto: A.Požarskis
Es ist das dokumentarische und industrielle Erbe der lettischen Elektroenergie und der Latvenergo-Gruppe im kulturellen Umfeld. Die Ausstellungen, Sammlungen und Lagerräume des Museums befinden sich in mehreren für Lettland wichtigen Energieobjekten. Insbesondere ist die vielfältige Sammlung in Riga, Andrejsala, neben dem ersten historischen Kraftwerk der Stadt Riga hervorzuheben.
Besucher können sich mit den Originalen aus der Sammlung der Glasplatten-Fotonegativen des Fotografen und Kameramanns Eduards Kraucs über den Bauprozess des Wasserkraftwerks Ķegums vertraut machen sowie verschiedene Elektrikerwerkzeuge wie Stufen, Sicherheitsgurte, Helme und verschiedene Messgeräte betrachten.
Bahnhof Airīte
Der ehemalige Bahnhof Airīte, wo 1993 der letzte Zug anhielt, liegt in Kurland zwischen Saldus und Skrunda an der Bahnstrecke Riga-Liepāja. Der Bahnhof Airīte wurde in die Liste der staatlich geschützten Kulturdenkmäler aufgenommen.
In der neu geschaffenen Ausstellung können Besucher die Stimmung der 1930-Jahre spüren. Das war eine Zeit, als Bahnhöfe das soziale Zentrum der Gegend waren. Dort verlief ein aktives soziales und wirtschaftliches Leben. Die Ausstellung befindet sich im Warteraum und an der Kasse des Bahnhofs. Die Exponate kann man anfassen, betreiben und sie sind interaktiv gestaltet. Sie erzählen von der Errichtung der Eisenbahnlinie, dem Betrieb des Bahnhofs und seiner Bewohner sowie ihrem Leben und Schicksal. Auf Karten kann man die Bahnhöfe der Eisenbahnlinie Riga-Liepāja betrachten.
Schmalspurbahn Gulbene-Alūksne
Bānītis ist der einzige regelmäßig verkehrende Schmalspurzug im Baltikum. Die Bahnstrecke Gulbene-Alūksne ist ein Denkmal von nationaler Bedeutung und wirkt für Touristen als ein historisches Fahrzeug attraktiv sowie ist mit seiner kulturhistorischen Umgebung und den hier organisierten Unterhaltungsveranstaltungen interessant.
Im historischen Bahnhofsgebäude Gulbene kann man das interaktive und ausbildende Zentrum „Eisenbahn und Dampf“ besuchen. Es gibt hier 30 interaktive Geräte, die es Ihnen ermöglichen, auf ungewöhnliche Weise den Betrieb, die Geschichte und die Entwicklung der Bahn kennenzulernen. Hier kann man sehen, wie der Dieselmotor und Hebezug funktionieren und man kann auch zum Lokomotivführer werden. Ein Foto als Führer einer historischen Lokomotive wird vor allem den Kindern unterschiedlichen Alters gefallen, aber die Aktivitäten des Zentrums faszinieren auch Erwachsene.
Auch das historische Depot des Bahnhofs Gulbene ist für Besucher geöffnet, wo Sie das Leben des Depots, alte Lokomotiven und Waggons, Reparaturwerkstätten und Rollmaterial kennenlernen sowie zwei Arten von Eisenbahn-Draisinen fahren können. Es gibt hier auch Übernachtungsmöglichkeiten.
In der historischen Gepäckscheune des Bahnhofs Alūksne befindet sich die Multimedia-Ausstellung „Bahnhof der Schmalspurbahn Alūksne Bānītis“. Die einst per Bahn transportierten Güter wurden hier gelagert. Auch heute noch behält der Schuppen seine ursprüngliche Funktion als Aufbewahrung von Informationsgepäck über die einzige reguläre Schmalspurbahn des Baltikums – Bānītis. Die 33 Kilometer lange Bahnstrecke Gulbene-Alūksne verbindet seit 1903 Städte, Menschen, Orte und Ereignisse.
Bahnhof Ērgļi
Foto: Ģ.Valdmanis
Der Zug hält seit 2007 nicht mehr am Bahnhof Ērgļi und die Gleisstrecke wurde abgebaut. Die 1952 erbaute Bahnhofsanlage Ērgļi wird aber renoviert und in ein alternatives, kreatives öffentliches Kultur- und Tourismuszentrum „Stacija“ (Bahnhof) umgewandelt, in dem Geschichten über die Eisenbahn und Ērgļi aufbewahrt werden und die Leute sich wieder auf dem Bahnsteig versammeln.
Die Besitzer des Bahnhofs fördern den aktiven Tourismus in der Region Ērgļi – in der Umgebung wurde ein Netz von Wander- und Radwegen eingerichtet, touristische Ausrüstung (Schneeschuhe, transparente Boote, Elektrofahrräder auch geplant) wird vermietet und geführte Touren werden angeboten.
Arbeiterwohnung der Papierfabrik Līgatne
Die Wohnung liegt in einem der einzigartigen Holzhäuser des Dorfes der Papierfabrik Līgatne, das Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Es ist das Arbeiterdorf der ältesten Papierfabrik Lettlands. Die Papierfabrik brauchte Arbeiter und die Arbeiter brauchten einen Wohnsitz. So entstand das 200 Jahre alte Arbeiterdorf, das bis heute sein Aussehen bewahrt hat. Ein Spaziergang durch Līgatne führt Sie durch alle Lebensabschnitte der Papierfabrikarbeiter. Hier kann man Gebäude sehen, in denen sich einst ein Krankenhaus, eine Schule für Kinder der Papierfabrikfamilien und Wohnreihenhäuser mit kleinen Gärten befanden. Eine der Arbeiterwohnungen hat ihr altes Aussehen erhalten.
Porzellanfabrik Piebalga
Die Fabrik befindet sich in einem alten Molkereigebäude und ist die einzige Porzellanfabrik in Lettland, in der noch Präsentationsartikel und Werbegeschenke aus Porzellan mit Firmen- oder Veranstaltungslogo auf Bestellung gefertigt werden. Das Porzellan ist hier Kunst- und Tourismusobjekt, Souvenir und Präsentationsgegenstand sowie Material für kreative Ausdrucksformen. Während der Fremdenführung können die Besucher die Geschichte der Fabrik und des Porzellans erfahren und die Geschirrsammlungen vor Ort besichtigen.