Das industrielle Erbe ist Teil des lettischen Kulturerbes, das von der Entwicklung industrieller Technologien, Arbeitsmethoden und Änderungen der Arbeitsbedingungen erzählt und hilft, die Entwicklung und Geschichte der Gesellschaft umfassender zu verstehen. Auf diese Weise können wir alte Industriegebäude, Gerätschaften und die dafür erforderlichen Fertigkeiten kennenlernen.
Auch die schönen Mühlen gehören zum industriellen Erbe in Lettland, und davon gibt es hier mehrere. Alle im Projekt zum industriellen Erbe enthaltenen Objekte, einschließlich Mühlen in Lettland und Estland, sind auf dieser Karte zu sehen: https://industrialheritage.travel/de/map!
Krīgaļi Mühle
Die Wassermühle wurde 1938 am Fluss gebaut. Historiker sagen, dass der alte Inhaber zu dieser Zeit ein Darlehen von einer halben Million aufgenommen hat, um die damals modernste Mühle in Lettland in knapp zwei Jahren zu bauen. Somit hat diese Mühle bis heute überlebt und auf wundersame Weise wurde sie von dem 2. Weltkrieg nicht betroffen. Die letzten Säcke Mehl wurden Anfang der 2000er Jahre in dieser Mühle gemahlen, als ein Bauer vier Säcke Getreide brachte.
Alle Geräte und Mechanismen sind jedoch funktionsfähig - man kann Mehl, Grieß, Perlgraupen, Grütze mahlen, es gibt Geräte für die Getreidebehandlung. Im Jahr 1997 wurde hier auch ein Wasserkraftwerk errichtet, dessen Betrieb auf Ausflügen erkundet werden kann.
Āraiši Windmühle
Die Āraiši Windmühle wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts für die Bedürfnisse des Langutes Drabeši gebaut und ist im niederländischen Stil gebaut. Interessanterweise haben die Windmühlen einen drehbaren "Kopf", der als "Hut" bezeichnet wird. Mit Hilfe eines speziellen Mechanismus hat man am Fuße der Mühle den "Kopf" der Mühle gegen den Wind gedreht, um die Flügel zu starten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Windmühlen zerstört, aber in der Zeit von 1982 bis 1984 wurden sie mit Unterstützung des Gauja-Nationalparks erneuert. Jetzt kann man in der Mühle die restaurierten Geräte besichtigen, die sich auf mehreren Etagen befinden und eine besondere Mahlzeit mit Gerstengrütze probieren.
Ķoņi Windmühle
Ein einzigartiges Objekt, denn es ist der einzige Ort in Lettland, an dem Sie Wolle an einem Ort kardieren, spinnen, drehen und mahlen können. Die Mühle wurde vor etwa 210 Jahren unter der Leitung von Baron James von Mensenkampff gebaut. Die Mühle war auch in den Kriegsjahren in Betrieb, zum Beispiel im Jahr 1943 wurden dort 8000 kg Wolle verarbeitet! Seit dem 25. August 2000 wird in der Mühle Strom erzeugt, aber im Untergeschoss der Mühle wurde ein Wasserkraftwerk errichtet. Auf den Fundamenten der alten Scheune baute SIA „Ķoņu dzirnavas“ 2005 ein neues Gästehaus, restaurierte den Damm und legte einen Fischteich an.
Kalnvēveri Windmühle
Erstmals wurde sie bereits 1601 in Dokumenten erwähnt. Die Mühle wurde auf dem Land von Kalnvēveri gebaut, das zu dieser Zeit der größte Bauernhof in Vecpiebalga war. Kenner sagen, dass sie heute in einem so guten Zustand ist, weil die Verwaltung des örtlichen landwirtschaftlichen Kollektivs ihren historischen Wert verstanden hat. Jetzt kümmert sich das lettische ethnografische Freilichtmuseum um diese schöne Mühle, damit dieser historische Wert nicht verloren geht und in der natürlichen Umgebung verbleibt.
Rideļi Mühle
Die Mühle gibt es in diesem Ort schon seit langer Zeit. 1863 wurde der Engure-See mit dem Meerbusen verbunden, und der Wasserstand im See sank um etwa zwei Meter. Dann baute Graf Landsdorf diese große Mühle. Früher wurden alle Maschinen der Mühle von einem Wasserrad angetrieben. Die Mühle hatte Maschinen zum Kardieren von Wolle, zum Spinnen von Garn und zum Mahlen von Getreide. Jetzt ist ein historisches Wasserrad mit einer Getreidemühle restauriert worden, das in der Museumsausstellung besichtigten werden kann. In besonderen Situationen nimmt der Besitzer Oskars selbst ein Saxophon in der Hand und spielt Musik auf der Seebühne an der Mühle, was zusätzliche Stimmung während des Besuchs in der Mühle schafft!
Valdgale Mühle
Sie wurde um 1868 als Findling-Windmühle gebaut. Die Mühle war Teil des großen Landguts Valdgale und gehörte bis 1921 der Familie des Barons von Fircks. Beim Besuch in der Mühle kann man auch auf den Dachbalkon gehen, der einen weiten Blick auf die Umgebung bietet. Besonders schöne Aussicht kann bei Sonnenuntergang genossen werden! Die Mühle hat sechs Stockwerke, die durch eine Treppe verbunden sind. Der Eigentümer hat hier einen Aufzug eingebaut, mit dem verschiedene Gegenstände wie Geschirr nach unten oder oben transportiert werden können. Es gibt eine Küche im romantischen Landhausstil, vier Schlafzimmer, Wohnzimmer, sogar ein Arbeitszimmer und ein Badezimmer. Der Kamin kümmert sich um die Wärme in der Mühle.