Das internationale Zentrum für Radioastronomie von Ventspils befindet sich in Irbene, im ehemaligen Städtchen der sowjetischen Armee und wird jetzt vom Ingenieurzentrum der Hochschule von Ventspils bewirtschaftet. Zu wissenschaftlichen Zwecken funktionieren hier immer noch in die 32 m große Parabolantenne TR-32, die die größte in Europa und die achtgrößte weltweit ist, sowie die zweite - 16 m große Antenne RT-16.
Wissenschaft
Die Aufgaben des internationalen Zentrums für Radioastronomie von Ventspils sind Durchführung von fundamentalen Forschungen in der Astronomie und Astrophysik sowie angewandte Forschungen im Bereich der Weltraumtechnologien.
Die Parabolantennen werden zur Beobachtung von Objekten im Bereich zwischen den Sternen, zur Radiowellen-Beobachtung der Sonne, zur Radiolokalisation von Asteroiden und von erdnahen künstlichen Objekten, zur interferometrischen Beobachtung, besonders außerhalb unseres Sonnensystems, verwendet.
Führungen
Da das Radargerät schon lange kein geheimes Militärobjekt mehr darstellt, kann es besucht werden, auch mit einer Führung. Während der Führung ist nicht nur ein Rundgang durch das Gelände möglich, sondern auch die Besichtigung vom Laborgebäude und der Expositionen.
Das ehemalige Armee-Städtchen
In den 1990er Jahren, nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit, hat Lettland das Objekt "Sternchen" ("Zvaigznīte") von Russland übernommen. Vom Nachlass der Armee sind in Irbene noch mehrere verfallene Gebäude geblieben, worüber der führende Forscher des internationalen Zentrums der Radioastronomie, Doktor des Physik Juris Žagars ironisiert: "Hier könnte man den Horrorfilm "Frankenstein und der KGB" drehen, und man brauchte dann auch kein Lats für Dekorationen ausgeben."
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
In der Umgebung von Irbene gibt es auch weitere Sehenswürdigkeiten. Etwa neun Kilometerweiter an der kurländischen Küste befindet sich der Leuchtturm Oviši, gebaut im Jahr 1905– dies ist der älteste erhalten gebliebene Leuchtturm in Lettland. Nach weiteren neun Kilometern gibt es den 62 Meter hohen Leuchtturm Miķeļbāka, der der höchste Leuchtturm im Baltikum ist.An der Radaranlage von Irbene vorbei fließt der schöne Fluss Irbe, der von Wassertouristen beliebt ist, unweit davon befinden sich auch der Nationalpark Slītere, das Kap Kolka und das einmalige kulturhistorische Gebiet der Liven - die Livenküste.