Schlösser und Gutshöfe sind besondere Orte in der Geschichte einer jeden Nation, sie zeugen von besonderen Errungenschaften. Dies kann die Architektur sein, ein großartiger Garten, ein ganzer Gebäudekomplex oder der bleibende Beitrag berühmter historischer Persönlichkeiten. Darüber hinaus vereinen sich in Schlössern und Gutshöfe oft mehrerer dieser Dinge. Sie locken ferne Reisende in ihre Räumlichkeiten und ermöglichen Einheimischen, ihre Wurzeln besser kennenzulernen. Obwohl Lettland nicht wenige historische Herausforderungen zu bewältigen und auch Katastrophen durchzustehen hatte, können wir stolz darauf sein, dass uns mehr als 100 Schlösser und Gutshöfe erhalten geblieben sind. Hier können Sie mehr darüber erfahren, während wir hier lettische Schlösser und Gutshöfe aufgelistet haben, in denen man übernachten kann. Doch das ist nicht alles, was es zu genießen gibt!
In mehreren Schlössern und Gutshöfen haben deren Besitzer für Unterhaltungs- und Erholungsmöglichkeiten gesorgt, die es Ihnen ermöglichen, Ihre Kräfte auszutesten, etwas über die Geschichte zu erfahren und Neues zu entdecken. Wir haben eine Liste mit Aktivitäten in Schlössern und Gutshöfen zusammengestellt. Lernen Sie sie kennen und machen Sie sich auf den Weg!
Die Ruine der Burg des Livländischen Ordens ist der älteste Bau in Dobele und steht unter dem staatlichen Denkmalschutz. Seit 2002 arbeitet der Architekt Pēteris Blūms an einer Vision zur Erhaltung und Entwicklung der Burganlage des Livländischen Ordens von Dobele. Damit soll sie zu neuem Leben erweckt werden, dabei aber die Zeugnisse der Geschichte bewahrt werden. Derzeit ist es in der Burg möglich, sowohl eine Dauerausstellung als auch wechselnde Ausstellungen zu besichtigen.
Auch können Einzel- als auch Gruppenführungen in Begleitung eines Führers unternommen werden. Besucher können auch das thematische Abenteuerspiel „Das verlorene Medaillon der Herzogin“ ausprobieren. Die Spielroute umfasst Orte, an denen gewöhnliche Besucher nicht zugelassen werden. Wahre Geschichtsinteressierte könnten ihre Freude an der Veranstaltung „Alte Berufe oder Arbeit und Werkzeuge“ haben, die dem Erlernen alter Berufe und Werkzeuge gewidmet ist. Wie echte Schatzsucher kann man sich hingegen im Programm „Archäologische Geschichte der Burg Dobele“ fühlen. Es erlaubt jedem Besucher, sich an improvisierten Ausgrabungen zu beteiligen.
Im Museumsreservat Turaida können Sie sich mit Ausstellungen zur Geschichte der Archäologie, Kultur und Kunst vertraut machen. Sie informieren über Ereignissen beginnend im 11. Jahrhundert. Viele Geschichten sind hier bewahrt: über die mittelalterliche Burg und Kirche, die Liven von Gauja, das alte Zentrum des Gutshofes und den Dainu-Berg. Im Museumsreservat sind sowohl Geschichten als auch historische Zeugnisse zu finden. Es ist unmöglich, all dies in einer Führung zu erzählen, daher können Sie sich im Museumsreservat Turaida in Begleitung eines Führers auf verschiedene Themen konzentrieren, über die Legende der Rose von Turaida erfahren und auf verschiedenen Pfaden wandern.
Das Kennenlernen spezieller Routen ist durch die Teilnahme am Orientierungsspiel „Die Geschichte des Jahrtausends“ möglich. Die Interessenten können sich im Bogenschießen oder im Münzdruck versuchen. Für diejenigen, die lieber alleine sein möchten, bietet das Museumsreservat Turaida die Möglichkeit, die historischen Gebäude und die Umgebung mithilfe eines Audioguides kennenzulernen, der als mobile App verfügbar ist. Spannend ist auch, das Museumsreservat mittels des in der App verfügbaren Quiz „Spaziergang mit Fragen“ zu entdecken.
In den 800 Jahren ihres Bestehens hat sich die Bedeutung der mittelalterlichen Burg von Cēsis ebenso stark verändert wie ihre äußere Form. Die um 1214 erbaute Burg diente ursprünglich als Residenz der Ritter des Schwertbrüderordens, erlangte aber während der Herrschaft ihres nächsten Besitzers – des Deutschen Ordens – den Ruf der mächtigsten Festung in Livland. Heutzutage können Sie sich an verschiedenen Aktivitäten beteiligen, durch die Sie die reiche Geschichte der Burg und der Region besser kennenlernen können. Geleitet wird die Führung beispielsweise von einer in mittelalterlicher Tracht gekleideten Burgdienerin, in deren Begleitung man durch den Burggarten spazieren, die Geheimnisse der Burg, die Entstehungsgeschichte und viel Wissenswertes über das alltägliche Leben im Mittelalter erfahren kann.
Außerdem können Sie in Begleitung eines Führers nicht nur die mittelalterliche Burg, sondern auch die neue Burg und Cēsis kennenlernen. Ein besonderer Ausflug ist sicherlich "Das nächtliche Cēsis im Fackelschein". Bei einem Spaziergang durch das nächtliche Cēsis entdecken Sie den Zauber der Stadt, wenn Sie im Licht der Taschenlampen durch die gepflasterten Straßen, beleuchteten Parks und Plätze der Stadt spazieren. Bitte beachten Sie vor dem Besuch, dass Touren mindestens drei Tage vor Ankunft gebucht werden sollen.
Das Ensemble des Schlosses Rundāle ist das herausragendste Denkmal der Barock- und Rokokoarchitektur in Lettland. Es wurde von 1736 bis 1740 als Sommerresidenz von Ernst Johann Biron, Herzog von Kurland – einem engen Vertrauten der russischen Kaiserin Anna Iwanowna – erbaut. Das Schloss wurde nach einem Entwurf des berühmten russischen Hofarchitekten Francesco Bartolomeo Rastrelli erbaut. Sehenswert ist die gesamte Anlage des Schlosses Rundāle: das Schloss, seine Architektur und Innenausstattung, der Schlossgarten, die Gräber, die Springbrunnen, das Amphitheater und das Museum. Darüber hinaus ist es möglich, alle Sehenswürdigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Aktivitäten näher kennenzulernen.
Die Schlossführer bieten verschiedene Führungen sowie eine spezielle theatralische Führung an. Dabei werden die Gäste von Führern in historischen Kostümen begrüßt. Das Gelände des Schlossensembles ist riesig. Daher ist eine Tour mit einem Elektroauto und einem Audioguide eine spannende Art, es kennenzulernen. Wer sich wie ein Aristokrat fühlen möchte, kann im Weißen Saal Walzer zu Johann Strauss' „An der schönen blauen Donau“ oder einem Stück seiner Wahl tanzen. Das Schloss ist auch für Fotosessions zugänglich. Im Museum besteht für Besucher die Möglichkeit, in den Schlossräumlichkeiten oder im Französischen Garten ihre Geschicklichkeit bei verschiedenen Orientierungsspielen zu testen.
Das Ensemble der Bauska-Burg besteht aus zwei Teilen. Der älteste Teil – die Burg des Livländischen Ordens – wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut. Davon sind bis heute sind nur noch Ruinen erhalten geblieben. Der neueste Teil des Burgensembles ist die Residenz der kurländischen Herzöge der Familie Kettler. Es wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut. Dieses Gebäude befindet sich in einer landschaftlich reizvollen Lage, wo zwei Flüsse – die Mūsa und die Mēmele - zusammenfließen. Über die Burg Bauska lässt sich vieles sagen. Am besten aber lernt man sie mit eigenen Augen kennen und beteiligt sich an den vielfältigen Aktivitäten. In der Burg des Livländischen Ordens ist es heute möglich, die Kunst der Hoftänze zu erlernen und die Tänze der Renaissance unter Anleitung eines Lehrers näher kennenzulernen.
Sollten Ihnen tanzen nicht am Herzen liegen, können Sie in der Burg auch Renaissance-Kostüme anprobieren und etwas über die Kleidungskultur am Hof des Herzogtums Kurland erfahren. Wer hingegen das Leben eher in Ruhe genießt, dem dürfte die Veranstaltung „Hofkultur Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts“ gefallen. Dabei können Sie mehr über die Kultur, Traditionen, Spiele, Bräuche und Sitten erfahren und traditionelle Gerichte probieren. Sie werden nach alten Rezepten zubereitet und in Repliken von Tellern serviert, die von Archäologen gefunden wurden. Alle diese Aktivitäten sind einen Besuch wert und sollten vor dem Besuch der Bauska-Burg gebucht werden.
Das Schloss Jelgava ist ein Werk aus der Frühzeit des prominenten russischen Hofarchitekten, des Italieners Francesco Bartolomeo Rastrelli. Es ist eines der wenigen bis heute erhalten gebliebenen Baudenkmälern von Jelgava. Seit 1968 ist im Schloss Jelgava ein Museum untergebracht. In der Ausstellung zur Geschichte des Schlosses können Sie sich mit der Baugeschichte der alten Burg des Livländischen Ordens und des heutigen Schlosses vertraut machen. Auch kann man sich über die Errungenschaften in der historischen Erforschung und Erhaltung des Schlosses informieren. Das Schloss Jelgava bietet eine exklusive Gelegenheit für Gruppen oder Hochzeitsfeiern - einen Themenabend mit Herzogin Dorothea.
Es ist ein unterhaltsames und lehrreiches Programm, in dem Dorothea, Herzogin von Kurland und Semgallen, Sie die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts spüren lässt. Hier können Sie die Geheimnisse der Kalligrafie kennen lernen und eine Überraschung für Ihre Lieben vorbereiten, indem Sie ihnen einen persönlichen, handgeschriebenen und mit Lacksiegel versiegelten Brief schicken. Eine aristokratische Aktivität mit Freunden oder mit der Familie ist das Gourmetprogramm „Heiße Schokolade mit Früchten im Herzogshaus“. Bei diesem wird jedem Gast nach einem speziellen Rezept hergestellte heiße Schokolade serviert. Wer hingegen besondere Gefühle erleben möchte, kann an der alljährlichen Weihnachtsfeier im Schloss Jelgava teilnehmen.
Der Gutshof Krimulda wurde 1822 als Residenz des Fürsten von Lieven erbaut. In der Gutsanlage sind ein Verwalterhaus, ein Kutschenhaus, ein Getreidespeicher, ein Trockenhaus und ein Schweizerhaus mit ausdrucksstarken und einzigartigen Holzschnitzereien zu besichtigen. Es liegt an einem malerischen Ort im Urtal der Gauja und bietet den Besuchern die Freuden der Natur, der Kultur und des Geschmacks.
Für Interessierte wird eine Führung durch das historische Zentrum des Gutshofs angeboten: Dazu gehören mittelalterliche Burgruinen, das Schweizerhaus Krimulda und der Park des Gutshofs. Für Liebhaber eines gesunden Lebensstils ist es möglich, das Gut Krimulda als einen Ort kennenzulernen, an dem sogar Natur und Luft heilende Kräfte haben. Sowohl bei einem Spaziergang durch den Gutspark als auch in den Räumen des Gutshofs haben Sie die Möglichkeit, Heilpflanzen kennenzulernen und sich über die Verwendung von Wild- und Zimmerpflanzen für Ihre Gesundheit zu informieren. Auf der Feinschmecker-Tour können Sie das Gelände des Gutshofs und Geschichten des Hauses kennenlernen sowie Wein und Kekse probieren.
Das Gutshaus Schlockenbeck ist eines der seltenen Beispiele eines befestigten mittelalterlichen Herrenhauses im Baltikum und das einzige in Lettland, das bis heute erhalten geblieben ist. Es beherbergt das Lettische Straßenmuseum, ein Hotel und ein Kulturzentrum. Besucher können hier an verschiedenen lehrreichen und herausfordernden Aktivitäten teilnehmen. Die Staffel alter Gutsspiele ermöglicht es Ihnen beispielsweise, die Holzspiele der Vergangenheit auf ansprechende Weise kennenzulernen.
Nach den sportlichen Aktivitäten ist eine interessante und attraktive Führung durch die historischen Wege und Räumlichkeiten des Gutshofes mit besonderen Vorteilen möglich. Anschließend können Sie in einem 400 Jahre alten Keller des Schlosses Schlockenbeck in einer besonderen Atmosphäre Weine verschiedener kurländischer Winzer kennenlernen und verkosten.
Das Schloss Jaunmoku ist ein Meisterwerk der neugotischen Architektur. Es wurde 1901 nach einem Entwurf des deutsch-baltischen Architekten Wilhelm Bockslaff erbaut. Im Schloss ist ein Ofen mit einzigartig gemalten Ansichten von Riga erhalten geblieben. Heute beherbergt das Schloss ein Waldmuseum. Darin können Sie eine Ausstellung sehen, die der lettischen Forstwirtschaft und Jagd gewidmet ist. Im Schloss ist es möglich, die Museumsausstellung zu besichtigen, verschiedene Führungen in Begleitung eines Führers zu unternehmen oder die Einsamkeit zu genießen und den Erzählungen eines Audioguide zu lauschen.
Besonders aristokratische Gefühle kommen aber bei der Veranstaltung „Englischer Nachmittagstee“ auf. Dabei können Sie die Kultur des Teegenusses nach bester englischer Tradition kennenlernen sowie vom Küchenchef zubereiteten Tee und traditionelle Snacks genießen. Für Familien ist die spannendste Art für das Kennenlernen des Schlosses der Orientierungslauf. Dabei müssen anhand von Fotos bestimmte Objekte und deren Standort im Schloss gefunden werden. Im Keller des Milchhauses im Schloss Jaunmoku wurde unter dem Motto „Die schwarzen Geschichten des grünen Waldes“ ein Escape-Raum eingerichtet. In der Sumpurņa-Höhle angekommen, müssen die Spieler sieben Aufgaben lösen um die in zurückgelassenen Abfällen eingeschlossenen Waldbewohner zu retten und selbst aus der Höhle herauszukommen. Es ist ein spannendes, lehrreiches Spiel für Spieler aller Generationen, insbesondere aber für Kinder und Jugendliche.