Der Besuch von Gotteshäusern in Lettland ist eine beeindruckende Reise durch die Jahrhunderte und verschiedene Kunstrichtungen. Die vielfältige sakrale Architektur in Lettland ist dadurch entstanden, dass hier unterschiedliche...
Der Besuch von Gotteshäusern in Lettland ist eine beeindruckende Reise durch die Jahrhunderte und verschiedene Kunstrichtungen. Die vielfältige sakrale Architektur in Lettland ist dadurch entstanden, dass hier unterschiedliche Glaubensrichtungen nebeneinander existiert haben, wobei es in jeder Region Lettlands ihre architektonischen Eigenarten gibt.
Die Kirchen in Riga
Die Kirchtürme bilden eine ein zigartige Silhouette der Altstadt und sind eines der Wahrzeichen der lettischen Hauptstadt. In Riga und in Lettland insg esamt bestehen verschiedene Religionen – Katholiken, Evangelisten, Orthodoxe, Baptisten und Altgläubige.
Rigaer Dom – die wichtigste Kirche in der Hauptstadt, ihr ganzer Stolz ist die Orgel, die weltweit eine der wertvollsten historischen Orgeln ist.
St. Jakobs römisch-katholische Kathedrale – hier und in der St.Petrikirche wurden im Jahr 1522 die ersten Predigten abgehalten, die die Reformation in Lettland eingeleitet haben.
Christi-Geburt orthodoxe Kathedrale – das größte orthodoxe Gotteshaus in Riga, in dem in der sowjetischen Zeit das "Haus des Wissens" und ein Planetarium eingerichtet waren.
In den Jahren der sowjetischen Macht, als der Glaube und die Religion nicht geschätzt wurden, wurden die Kirchen oft für andere Zwecke genutzt, zum Beispiel, in der Anglikanischen Kirche war ein Studentenklub untergebracht, vielerorts dienten diese Kultbauten als Lagerräume. Jetzt haben Gotteshäuser ihren Status zurückerhalten.
Hähne auf den Kirchtürmen
Die Spitzen der Türme der ältesten und dem Ufer der Daugava am nächsten stehenden Kirchen schmückt ein Hahn anstatt von Kreuz. Das Vorhandensein des Hahnes auf dem Kirchturm wird auf drei verschiedene Arten erklärt:
In der heidnischen Tradition kann dieser Hausvogel mit seinem Geschrei den Teufel verscheuchen.
In der christlichen Tradition symbolisiert der Hahn die Wachsamkeit, wach sein, um Christus zu beschützen.
praktisch gesehen wurden Hähne als Wetterfahnen benutzt, die in der Hafenstadt Riga, wo viele Segelschiffe anlegten, den Lebensrhythmus bestimmten.
Gotteshäuser in Lettgallen
In Lettgallen kann man oft die für Europäer so exotischen Gotteshäuser der Altgläubigen und Orthodoxen antreffen, die durch Schlichtheit und Farbigkeit der altertümlichen Holzgebäude zutiefst ans Herz gehen und verzaubern, den Alltag der Altgläubigen kann man in dem ethnographischen Dorf der Altgläubigen in Slutišķi kennenlernen.
Die Basilika von Aglona ist eines der bedeutendsten katholischen Pilgerorte, die jedes Jahr am 15. August, dem Himmelfahrtstag der Allerheiligen Jungfrau Maria, hunderte Tausende von Pilgern zusammenbringt. In dieser im Barockstil gebauten Kirche befindet sich das Heiligenbild "Die Gottesmutter, Wundertäterin von Aglona", die nur während religiöser Feste enthüllt wird.
Die russisch-orthodoxe Christi Verklärungs-Kirche zu Jersika, ist nicht nur das einzige eiserne Gotteshaus Lettlands, sondern auch eine "reisende" Kirche, die zu Beginn des 19.Jahrhunderts in der Ukraine, in Odessa gebaut wurde, in den 60-er Jahren wurde sie nach Daugavpils transportiert, seit Anfang des 20.Jahrhunderts befindet sie sich in Jersika.
Die Kirchen in Kurland
In Kurland, Alsunga, ist die römisch-katholische Kirche von Alsunga St. Michael zu sehen, die als Bestandteil des Kulturraums der Suiti – einer eigenartigen katholischen Insel im protestantischen Kurland – in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen ist. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts sowie auch später war Alsunga oder Alschwangen das größte katholische Zentrum in ganz Kurland.
In Karosta von Liepāja, dem größten Militärgelände des zaristischen Russlands im Baltikum, wo früher die damalige U-Boot Basis stationiert war, erhebt sich majestätisch die St.Nickolaus -russisch- orthodoxe Meereskirche mit goldenen Kuppeln.